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Todesmarsch-Strecke Dachau – Waakirchen | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Historische Korrektur auch im Tegernseer Tal Noch stärker werden die amerikanischen und niederländischen Hauptquellen durch die Pfarrerberichte aus dem Gebiet des Tegernseer Tals widerlegt. Diese, von den meisten nachfolgenden Autoren ungeprüft übernommenen Quellen, seien noch einmal knapp rekapituliert:
In den Berichten der Pfarrer von Gmund, Tegernsee, Wiessee, Rottach-Egern und Wildbad Weder tauchen weder 3000, noch 2000, noch 1000 Dachauer KZ-Häftlinge auf. Als 3000 Häftlinge am 1. Mai von Waakirchen über Gmund nach Tegernsee und Rottach marschieren sollte, waren die US-Streitkräfte noch westlich von Bad Tölz. Als 1000 Häftlinge am 2. Mai nach Wildbad Kreuth und wieder zurück nach Wiessee und Dürnbach marschieren sollten, verteidigte die SS noch die Mangfallbrücke in Gmund und zwischen Gmund und Bad Wiessee fand ein Artillerie-Duell zwischen SS und US-Truppen statt. In seinem sehr ausführlichen Bericht schreibt der Pfarrer von Gmund über die Tage vom 2. bis zum 5. Mai 1945.: "
Kein Wort über einen vieltausendköpfigen Häftlingszug von Gmund nach Tegernsee oder nach Wiessee. Auch in den folgenden Pfarrerberichten aus dem Tegernseer Tal tauchen 3000 Dachauer KZ-Häftlingen überhaupt nicht auf. Der Bericht des Pfarrers von Tegernsee stimmt mit dem Gmunder Seelsorgerbericht, was Zeiten und Ereignisse anbetrifft, völlig überein. Auch er erwähnt keinen Marsch von Tausenden KZ-Häftlingen:
Kein Wort im Tegernseer Bericht über einen Häftlingszug vom Norden nach Süden oder vom Süden nach Norden. Ähnlich auch der Bericht des Pfarrers von Bad Wiessee, der zwar KZ-Häftlinge erwähnt, die jedoch zeit-, zahlen und herkunftsmäßig nicht dem "Todesmarsch von Dachau" zugeordnet werden können.
Ansonsten aus Bad Wiessee keinerlei Hinweise auf Häftlingsmärsche mit 3000 (Hinmarsch!) bzw.1000 (Rückmarsch!) Teilnehmern. Dieselbe Berichtslage aus der Pfarrei Egern und ihrem Nachbarort Rottach am Südende des Tegernsees.
Auch hier wird eine kleine KZ-Häftlingsgruppe genannt, die aber ebenfalls nicht dem Dachauer Häftlingszug zuzuordnen ist. :
Der Bericht des Egerner Pfarrers kommt den Angaben der amerikanischen und niederländischen Quellen zwar inhaltlich, aber nicht zahlenmäßig am nächsten. Bei der genannten Gruppe von 300 Häftlingen kann es sich nicht um den Rest von 3000 Häftlingen des "Todesmarsches von Dachau" handeln, von denen 2000 im Nachbarort Rottach befreit worden sein sollen, weil sie sich hier rein zeitlich nicht "hier einige Tage" aufhalten" konnten. Kein Hinweis des Egerner Pfarrers über ein derartig auffälliges Geschehen in seinem Ort. Es handelt sich wahrscheinlich – wie der Zeitzeuge David Grünbaum belegt - um einen Teil des russischen Häftlingszuges aus München-Ost (Riem). Noch lapidarer und vor allem unergiebiger bezüglich Dachauer Häftlinge ist der Bericht des Pfarrers aus dem angeblichen Umkehrpunkt Kreuth.
Sogar unter dem Berichtsthema "Plünderungen" werden keine "KZler" genannt. Kein Wort über angebliche 1000 Dachauer Häftlinge, die angeblich am 2. Mai von Tegernsee kommend nach Tegernsee zurückmarschierten. |