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Überlebende der Todesmärsche | ||||||||||||
Die Schwierigkeit, die historische Wirklichkeit der Todesmärsche und die Spuren ihrer Überlebenden zu ergründen, mag folgende kleine Episode verdeutlichen. Da es über die nur eine Woche dauernde Zeitspanne zwischen der "Evakuierung" der Häftlinge der elf Außenlager Landsberg/Kaufering und ihrer Befreiung in Dachau, Allach, Geretsried oder Waakirchen nur sehr wenige, geografisch und zeitlich desorientierte und oft widersprüchliche Berichte von Zeitzeugen gibt, baten wir die "Vereinigung der Überlebenden der Außenlager Landsberg/Kaufering des KZ Dachau", ihren etwa 70 Mitgliedern einen Fragebogen vorzulegen, der nur auf diese historische Lücke zielt. Zwi Katz, der stellvertretende Vorsitzende, teilte uns am 23.1.2006 mit: "Ich habe erst eine Antwort, die mich aber tief bewegt. Ein Kamerad namens Mosche Eidelman hat sich bei mir gemeldet. Er war im Ghetto Kaunas wie ich. Er war im Lager Kaufering 1 wie ich, sogar im selben Block. Aber ich habe ihn nie kennen gelernt, bis heute nicht." Wenn sich Schicksalsgenossen aus derselben Geburtsstadt (Kaunas), demselben Bahntransport (Kaunas-Kaufering), demselben Zwangsarbeitslager (Kaufering 1) und demselben Todesmarsch (Landsberg-Dachau-Waakirchen) aus den Augen verloren haben, wie können wir dann heute noch Überlebende der Dachauer Todesmärsche ausfindig machen? "Unsere" Kaunas-Gruppe - hier beim Besuch des "Judenfriedhofs" in Gauting im Jahre 1995 - hat sich erst durch Anfragen der Gautinger Mahnmal-Initiative in Israel wiedergegefunden. So müssen wir uns auf wenige Informationswege beschränken:
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