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Vereinigung der Überlebenden der Außenlager Landsberg/Kaufering des KZ Dachau | |||||||||||||||||
In dem Bericht Zwi’s Story ist beschrieben, durch welche zufälligen Kontakte, die zwischen Tel Aviv, Reichersbeuern, Gauting und geknüpft wurden, es zur Gründung der Vereinigung der Außenlager Landsberg/Kaufering des KZ Dachau kam. Es waren vor allem Männer aus der litauischen Hauptstadt Kaunas, die sich schon vom Kindergarten her kannten, falls sie in ihrer jüdischen Familie nicht ein deutsches Kindermädchen hatten. Spätestens in der Volksschule lernten sie sich dann kennen, nicht im Gymnasien, weil mittlerweile ihre jugendlichen Blütenträume schon von der deutschen Wehrmacht, der litauischen Miliz, den nachrückenden Sondereinheiten der Einsatzgruppen und schließlich von der gnadenlosen SS zerstört worden waren. So vegetierten sie im besten Jünglingsalter als rechtlose Zwangsarbeiter im Ghetto und schließlich - nach einem mörderischen Bahntransport quer durch Mitteleuropa - als hungrige und ausgemergelte Arbeitssklaven dem Menschenmoloch Kaufering. Die Erinnerung ihrer Existenz zwischen Kaunas und Kaufering schien in das Dunkel ihres Vergessens zu verschwinden, wurde von ihnen kaum an Kinder oder Enkel tradiert. Da kam erst diese rührende Begegnung zwischen Zwi Katz und Friedel Kunstwald im tiefbayerischen Reichersbeuern, einem Ort, dessen Name Zwi heute noch Tränen in die Augen treibt, Nach über 30 Jahren kam dann plötzlich der Ruf des Würmtaler Bürgermeisters Dr. Ekkehard Knobloch, der den Männern aus Kaunas und Kaufering ein Denkmal setzen wollte. Daraufhin trafen sich die Männer aus Kaunas und Kaufering; sie beratschlagten, ob sie an den Ort ihres Leidens zurückfahren, ob sie gar den Nachfahren der Täter die Hand reichen sollten. Vielen von ihnen fiel es nicht leicht. Aber schließlich beschlossen sie, zur Einweihungsfeier des ersten Todesmarsch-Mahnmals nach Gauting zu fahren und seinem Bürgermeister und seinen Bürgerinnen und Bürger die Hand zu reichen. Es war noch nicht eine Hand der Versöhnung, denn das schafften die meisten noch nicht. Aber so etwas wie eine Geste der Anerkennung und des Dankes konnte es schon sein, mit einer scheuen Hoffnung, dass im Land der ehemaligen Feinde vielleicht neue Freunde heranwachsen könnten. Die "Vereinigung", wie Uri Chanoch den Kreis seiner Schicksalsgenossen kurz und bündig nennt, verfolgt selbstverständlich die Interessen ihrer Mitglieder innerhalb israelischer, anderer jüdischer, deutscher und internationaler Organisationen. Die dramatischen Wurzeln ihrer Kameradschaft erlebt sie vor allem auf Gedenkveranstaltungen in ihrer neuen Heimat Israel, vor allem am Jom ha Schoa, dem "Tag der Katastrophe", wie man in Israel den Gedenktag zur Erinnerung an den Volkermord an den Juden nennt. In Jad Vaschem ist ihnen ein besonderer Ort der Besinnung gewidmet: das von Professor Hubertus von Pilgrim geschaffene Mahnmal, eine Kopie des Mahnmals von Gauting, das im Jahre 1992 in einem bewegenden Treffen von Überlebenden des Todesmarsches und Bürgermeistern aus dem Würmtal eingeweiht wurde. Weil dieses Mahnmal in Jerusalem und Gauting, die Initiative zu seiner Errichtung durch die Würmtal-Gemeinde Gauting und insbesondere deren ehemaliger Bürgermeister Dr. Ekkehard Knobloch so eng verbunden sind, bildet dieser Bürgermeister und das von ihm initiierte Mahnmal sozusagen die Nabelschnur zwischen Überlebenden, die sich nach Israel gerettet haben, und deutschen Bürgern aus vielen Gemeinden entlang der Strecke des "Todesmarsches von Dachau", die für ihr eigenes Gewissen und aus Freundschaft zu den Überlebenden dafür sorgen wollen, dass dieses Leid nicht vergessen, sondern errinnert und an jüngere Generationen weitergegeben wird. Anschrift: The Association of Survivors Landsberg/Kaufering Outer Camps of Dachau, P.O.Box 17510, Tel-Aviv 61174, Israel; Fax 00972-3-9623999; Präsident: Uri Chanoch, 69 Hazorea Street, I-46910 Kefar Shemaryahu, Israel, E-Mail uchanoch@zahav.net.il, Tel. 00972-9-9584037 |