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"Botschafter" Karl Rom | |||||||||||||||||
Karl Rom ist - wie die meisten anderen Mitglieder der "Vereinigung der Überlebenden der Außenlager Landsberg/Kaufering des KZ Dachau" - in der litauischen Hauptstadt Kaunas geboren und aufgewachsen. Wie seine jüdischen Leidensgenossen wurde er im Sommer 1941 nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht ins Ghetto gesteckt und musste im "Schanzenlager" Zwangsarbeit verrichten. Im August 1944 wurde er mit seinen noch arbeitsfähigen Kameraden per Bahn von Kaunas ins oberbayerische Kaufering transportiert, um dort ebenfalls in den Bunkerbauwerken des "Kommandos Kauferings" zu arbeiten. Karl Rom war mit seinem Vater in den Lagern 1 und 11 in und bei Landsberg untergebracht. Von dort wurde er am 25. April 1945 in einem Evakuierungsmarsch zum KZ Allach getrieben, wo er am 29. April von US-Truppen befreit wurde. Karl Rom lebte nach der Befreiung zunächst in einem DP-Lager in München (Funkkaserne), blieb dort bis Ende 1949. In dieser Zeit arbeitete er von München aus für die zionistische Fluchtorganisation "Bricha" ("Flucht"), vor allem als Fluchthelfer für Juden in Polen auf dem beschwerlichen Weg durch unterschiedliche Besatzungszonen nach Italien und weiter nach Palästina. Am 27. Dezember 1949 ging er in das unabhängige Israel, blieb dort bis 1956 und kehrte dann mit Frau und Tocher nach München zurück. Seit 1976 lebt er in Hohenschäftlarn bei München. Von seiner oberbayerischen Wahlheimat aus vertritt er die "Vereinigung der Überlebenden" auf unseren Gedenkzügen - sozusagen als ihr "Botschafter in Oberbayern". Er nimmt regelmäßig daran teil und spricht bei unseren kleinen Gedenkfeiern vor den Mahnmalen das jüdische Totengebet Kaddisch. Außerdem wird er von vielen Schulen als authentischer KZ-Überlebender zu Vorträgen eingeladen. Die folgenden Fotos zeigen Karl Rom während des Gedenkzuges im April 2007: beim Marsch durch das Würmtal mit der Lokaljournalistin des Münchner Merkurs und dem Vereinsvorsitzenden Friedrich Schreiber sowie bei den Gedenkfeiern vor den Mahnmalen in Gräfelfing, Planegg und Gauting, wo er von Bürgermeister Göbel, Bürgermeister Friedmann und Bürgermeisterin Servatius willkommen geheißen wurde - in Gauting besonders herzlich durch Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralverbands der Juden in Deutschland. |