Der Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit hat unserer Bürgerinitiative nicht nur einen finanziellen Zuschuss zur Deckung unserer Unkosten angeboten. Dr. Peter März hat auch seine Bereitschaft und seinen Wunsch geäußert, im Rahmen unseres Projektes "Erinnern – Gedenken – Versöhnung" mit uns zusammenzuarbeiten.
Die Landeszentrale hält vier Elemente unserer Gedenkarbeit für besonders förderungswürdig:
- Gedenkarbeit über die Verbrechen des Naziregimes und das Leiden der Opfer an den historischen Orten.
- Projekte, die das Interesse der jungen Generation an der Bewältigung dieser Vergangenheit wecken.
- Begegnung und Zusammenarbeit mit Überlebenden des Todesmarsches und ihren Familien.
- Zusammenarbeit mit Religionsgemeinschaften.
Im Jahre 2008 wurden folgende unserer Projekte von der Landeszentrale unterstützt:
Gedenkzug zur Erinnerung an den Todesmarsch von Dachau - der elfte in elf Jahren. Neben Hunderten von Würmtaler Büergerinnen und Bürgern, darunter sehr viele Jugendliche aus den drei Würmtaler Gymnansien, mit denen wir eng kooperieren, nahmen daran 78 Gäste aus Israel teil (Überlebende des Todesmarsches mit Kindern und Enkeln, Gäste aus der französischen Partnerstadt Planeggs und eine christliche Gruppe aus Hamburg, die bei einer Pilgerfahrt nach Auschwitz von unseren Gedenkzügen erfahren hatte.
Ökumenischer Gedenkgottesdienst in der KZ-Gedenkstätte Dachau für Professor Kurt Huber, den Mentor des studentischen Widerstands "Weiße Rose", anlässlich des 65. Jahrestags seiner Hinrichtung. Dies war ein Kooperationsprojekt unseres Vereins mit der Evangelisch-Lutherischen Erlöserkirche in Dachau, dem Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasium und der Gemeinde Gräfelfing (Kurt Huber war Gräfelfinger Bürger!).
Besuch des Kaufbeurener Mariengymnasiums in der KZ-Gedenkstätte Kaufering, mit der wir partnerschaft-lich zusammenarbeiten. Zwei Schulklassen und ein Chor besuchten mit Oberstudiendirektor, Stellv. Oberstu-diendirektorin und vier Lehrerinnen die vier Gedenkorte in Kaufering und das Bunker-Bauwerk "Weingut II" bei Landsberg, zu dessen Errichtung 1944/45 30.000 jüdische Häftlinge eingesetzt wurden, von denen 20.000 in 10 Monaten starben. Deshalb lautet das Motto der KZ-Gedenkstätte Kaufering: "Vernichtung durch Arbeit". Der Gedenkbesuch der Kaufbeurener Gymnasiastinnen bildete den Auftakt für eine Reihe von Schülerprojekten. Sie beginnen mit einem historischen Vortrag in der jeweiligen Schule über den KZ-Komplex "Kommando Kaufering", beinhalten eine Erweiterung und Vertiefung der Thematik "Völkermord an den Juden" im Schulunterricht und dann das sechsstündige Besuchs- und Gesprächsprogramm an den verschiedenen authentischen Gedenkorten von Kaufering und Landsberg. Unser Mitglied Karl Rom, Überlebender des Kauferinger Lagers IX, berichtet authentisch über Verfolgung, Ghetto, Zwangsarbeit, Hunger und Epidemien, Selektionen, Todeszüge und Todesmärsche und diskutiert darüber mit mit den Schülerinnen und Schülern.
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