In der Information über die Evakuierung der Häftlinge der Außenlager im Raum Mühldorf wurde schon ausführlich über diesen Bahntransport berichtet. Hier seien noch einmal die wichtigsten Einzelheiten wiederholt:
- Am 25. April 1945 wurden 3600 Häftlinge der vier Lager des KZ-Komplexes Mühldorf im dortigen Bahnhof in einen Zug in Richtung München verladen.
- Der Mühldorfer Zug wurde auf dem Weg nach München zweimal von Tieffliegern angegriffen, zunächst zwischen Mühldorf und Ampfing, dann in Poing östlich von München.
- Der Mühldorfer Bahntransport wurde - wie auch die Dachauer Bahntransporte - von München aus in südlicher Richtung über die Isartalbahn-Strecke weitergeführt. Allerdings wurde er in München oder Wolfratshausen aus nicht bekannten Gründen in zwei Teilzüge getrennt.
- Der erste Teilzug fuhr über Wolfratshausen, Bichl bis Seeshaupt, wo er am 29. April ein drittes Mal von Tieffliegern angegriffen wurde, und dann noch bis Bernried bei Tutzing am Westufer des Starnberger Sees. Sein Ziel war Innsbruck gewesen! Am 30. April wurden die Mühldorfer Häftlinge dieses Transports in Bernried von amerikanischen Truppen befreit und zunächst nach Tutzing gebracht. Dort wurden in dem Mühldorfer Zug 54 Leichen gezählt
- Der zweite Teilzug aus Mühldorf wurde am 29. April in Beuerberg nach einem Tieffliegerangriff auf einen Häftlingszug aus Dachau mit diesem gekoppelt. Der Doppelzug erreichte am 30. April Kochel und fuhr von dort zurück nach Seeshaupt am Starnberger See. Dort blieb der Transport stecken, weil der Lokomotivführer sich weigerte weiterzufahren und sich von den Häftlingswaggons abkoppelte, um weiteren Tieffliegerangriffen zu entgehen. Die Amerikaner erreichten Seeshaupt noch am selben Tag.
- In Beuerberg wurden 18 Leichen gezählt, in Seeshaupt 92 Leichen.
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