Gedenkausstellung für Karl Leisner
Karl Leisner (*1915) setzte seine Tätigkeit als katholischer Jugendgruppenleiter in seinem Heimatbistum Münster im Untergrund weiter fort, nachdem die Nationalsozialisten 1933 die gesamte Jugendarbeit außerhalb ihrer Parteiorganisation verboten hatten. Dadurch hatte ihn die Geheime Staatspolizei wohl schon auf dem Schirm. Ein einziger, von einem Mitstudenten denunzierter Satz des jungen Diakons nach dem missglückten Hitler-Attentat 1939 von Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller genügte, um ihn einzusperren. Am 17.12.1944 weihte Bischof Gabriel Piquet, Mithäftling im KZ Dachau, unter Lebensgefahr den damals 29-jährigen Diakon heimlich zum Priester.
Der 30jährige starb am 12.08.1945 nur 3 Monate nach seiner Befreiung aus dem KZ Dachau im Waldsanatorium bei Planegg trotz der liebevollen Pflege der Barmherzigen Schwestern an den Folgen seiner fünfeinhalbjährigen KZ-Haft. 1996 wurde er von Papst Johannes Paul II selig gesprochen. Neben einem Denkmal an der Kraillinger Sanatoriumsstraße ist sein Sterbezimmer im Waldsanatorium als Gedenkort eingerichtet.
Der Film von Max Kronawitter https://vimeo.com/ondemand/leisner/310090964 dokumentiert Leben und Wirken dieses unbeugsamen Glaubenszeugen, der sich für ein freies Europa nach den christlichen Prinzipien der Menschenwürde einsetzte. Umfangreiche Informationen hält der Internationale Karl-Leisner-Kreis auf seiner Webseite https://www.karl-leisner.de/ bereit. Sein letzter Tagebucheintrag dort lautete: "Segne, Höchster, auch meine Feinde."
Unser Vorstandsmitglied Thomas Schaffert äußert sich in seinem Beitrag zur Gedenkschrift 2024 anlässlich des 80. Jahrestags der heimlichen Priesterweihe im KZ Dachau zu der Frage, was Karl Leisner auch heute noch hier im Würmtal bedeuten kann.