Lotte Lippl
Geboren am 8. April 1906 in München, geborene Kahn
Lotte Kahn ist in München in der Prinzregentenstraße 18/III aufgewachsen. Ab 17. Oktober 1932 wohnte sie in München in der Sturystraße 4/II und arbeitete als Säuglingsschwester. Am 4. August 1933 heiratete sie Louis Robert Lippl (geboren am 7. Dezember 1908 in Brüssel), der an der TH München Architektur studierte. Am 9. Oktober zog das Ehepaar nach Rottach-Egern und am 1. Januar 1935 nach Gauting zu und wohnte zunächst mit den Kindern Barbara Lippl (geboren am 17. März 1935 in München), Michael Lippl (geboren am 12. Juli 1936) und Josefine Lippl (geboren am 31. Januar 1938 in München in der Planeggerstraße 102 (heute Planeggerstraße 14), ab 5. Mai 1942 dann in der Ammerseestraße 7 (heute Zugspitzstraße 8). In der Einwohnermeldekartei sind alle Familienmitglieder als katholisch eingetragen, nach den NS-Gesetzen galt Lotte Lippl wegen ihrer jüdischen Abstammung als Jüdin, war aber durch die „Mischehe“ vor Deportation geschützt. Die Kinder galten als „jüdische Mischlinge 1. Grades“. Robert Lippl, der als Architekt und Bildhauer tätig war, wurde 1940 und 1942 zum Heeresdienst sowie am 20. Oktober 1944 zur Zwangsarbeit bei der Organisation Todt eingezogen. Lotte Lippl und ihre Kinder sind in einer von der Gemeinde Gauting für die Vereinten Nationen erstellten Liste „deutscher Juden“ vom 13. August 1946 aufgeführt. Nachdem sich das Ehepaar getrennt hat, wanderte Lotte Lippl mit ihren drei Kindern am 1. Juni 1949 nach Israel aus.
Lotte Lippl: Gestapo-Liste München (Bild Arolsen Archives)
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Robert Lippert war von 1956 bis 1974 Professor am Lehrstuhl für Grundlehre des Gestaltens an der Architekturabteilung der TU München und nach seiner Emeritierung erfolgreich als Maler und Bildhauer tätig. Von ihm stammt das 1982 geschaffene Denkmal am ehemaligen Judenlager Milbertshofen in München. Er war in zweiter Ehe mit der Malerin Greta Lippl-Heinsen verheiratet und starb am 6. Mai 2009 in Fischen.
Quellen:
Stadtarchiv München
Gemeindearchiv Gauting
Arolsen Archives